Aufenthaltsraum Elsingers Scheune Physio & Training

Interview: Physiotherapie wird zur Gesundheitsanlage

Die Physiotherapie-Praxis der Familie Elsinger besteht bereits seit 1996 in Groß-Gerau. Seit dieser Zeit ist die Praxis immer weiter gewachsen.Bereits 2006 wurde sie um eine Trainingsfläche mit modernen Trainingsgeräten erweitert. Die Flowcon Unternehmensberatung begleitet dieses Projekt seit 2017. Im März 2021 wurde die Physiotherapie-Praxis durch den Umzug in die „Scheune“ nochmals erweitert und in Elsinger’s Scheune Physio & Training umbenannt. Das erweiterte Angebot umfasst neben der Physiotherapie Bereiche wie den Rehasport, Gesundheitstraining und vieles mehr. Im nachfolgenden Interview verrät uns Sven Elsinger mehr über den Umzug, die Erweiterung und die Eröffnung:

 

Interview

Flowcon Anne Seyfert:

Bitte beschreiben Sie die Situation der Praxis vor dem Umbau.

Sven Elsinger:

Die Räumlichkeiten waren nicht mehr ausreichend. Aus diesem Grund ist nun die neue Einrichtung entstanden.

Flowcon Anne Seyfert:

Die Motivation, beziehungsweise der Impuls, darüber nachzudenken war, dass die Kapazität zu gering wurde und Sie das Gefühlt hatten: „Da geht noch mehr?“

Sven Elsinger:

Auch. Weil es einerseits zu klein war von den räumlichen Voraussetzungen, aber auch weil die Tochter in die Branche mit eingestiegen ist. Um ihr dann auch für die Zukunft was aufzubauen, wo sie auch in Zukunft arbeiten kann. So ist das gemeinsam entstanden. Wenn wir etwas finden, machen wir das als Familie und daher dann auch etwas Größeres.

Flowcon Anne Seyfert:

Sie wohnen nicht weit von hier. War der Sonnenhof (Baugrund von Elsingers Scheune) schon immer Ihr Wunschstandort?

Sven Elsinger:

Das hat sich zufällig ergeben und leider so, dass es offiziell über einen Makler gelaufen ist und wir das aus der Zeitung erfahren haben, dass es zum Verkauf steht. Daher ist es auch dementsprechend leider etwas teurer geworden.

Flowcon Anne Seyfert:

Sie mussten sich Ziele setzen. Damit Sie klar entscheiden können, wie groß der Kursbereich werde soll und wie viele Behandlungsräume Sie benötigen. Wie sind Sie da vorgegangen, um diese Ziele zu definieren?

Sven Elsinger:

Die Ziele ergaben sich aus den Dingen, die wir davor hatten. Wir wussten, wenn wir was vergrößern, sowohl räumlich als auch vom Personal, dann darf eine Trainingsfläche nicht fehlen. Daher haben sich die Ziele aus den alten Gegebenheiten abgeleitet.

Elsingers Scheune Physio & Training

Flowcon Anne Seyfert:

Was war das Ergebnis dieses Prozesses? Wie viele Behandlungs- und Kursräume haben Sie hier jetzt? Und wie hat sich das zusammengesetzt?

Sven Elsinger:

Der Hauptparameter, was können wir maximal umsetzen, waren die räumlichen Gegebenheiten hier (auf dem neuen Gelände) und dementsprechend haben wir versucht das Optimum in jedem Bereich auszunutzen. Der Kursraum, die Trainingsfläche und auch der Physiotherapietrakt waren bereits vorgegeben. Wir mussten es dann noch mit Inhalt füllen. Wir konnten die Ziele nicht ganz frei wählen, weil es kein Neubau ist,  sondern ein Altbau, der umgebaut worden ist.

Flowcon Anne Seyfert:

Wie sind die aktuellen Parameter? Wie groß ist der Kursraum, der Trainingsbereich und die Behandlungsräume?

Sven Elsinger:

Der Kursraum ist ca. 90m² groß, die Trainingsfläche ist rund 300m². Wir haben 9 Behandlungsräume in der Physiotherapie, Umkleidebereich, Empfangsbereich und Wartebereich. Insgesamt sind wir auf 900m² und damit schon deutlich gewachsen im Verhältnis zu den Räumlichkeiten die wir davor hatten. 

Flowcon Anne Seyfert:

Eine Besonderheit ist der Außensportbereich. Wie sind Sie auf die Idee gekommen zu sagen, bei einem Neubau möchte ich auf jeden Fall einen Außenbereich haben?

Sven Elsinger:

Das hat die Fläche hergegeben, die zu diesem Grundstück gehört. Da haben wir uns überlegt was könnten wir hier auch mit anbieten. Dann ist uns die Entscheidung eigentlich recht leicht gefallen: einen Außensportbereichen, einen Außenkursbereich, eine BootCamp-Fläche (Functional Training) und ein Beachvolleyballplatz, also Sandplatz. Zum einen für die Patienten zur Therapie und auch zum Training.

Flowcon Anne Seyfert:

Und nutzen Sie diese Anlage auch für andere Sachen beispielsweise im Freizeitbereich und für Events?

Sven Elsinger:

Natürlich nutzen wir diese Fläche auch für Events. Im vergangenen Sommer hatten wir hier bereits unser erstes Beachvolleyball-Turnier für die Mitglieder. Aber auch Events für Fußball, Handball etc. sind möglich, so dass die Spieler dann hier her kommen und ihre Trainingseinheit  abhalten.

Trainingsfläche Elsingers Scheune Physio & Training

Flowcon Anne Seyfert:

Deckt sich das Bild der Umsetzung mit Ihrem Zielbild? Positiv oder auch negativ. Sind eventuell Sachen dazu gekommen, wo Sie sagen, das hatten wir vorher nicht auf dem Schirm?

Sven Elsinger:

Ja, mit Sicherheit. Die ganze Geschichte mit Planung und Idee geht ja auch nicht von heute auf morgen. Das läuft dann schon über 2 bis 3 Jahre mit den ganzen Genehmigungsverfahren. Aber letztendlich hat es sich dann auch so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Flowcon Anne Seyfert:

Gab es irgendwelche Überraschungen, mit denen Sie zuvor nicht gerechnet hatten?

Sven Elsinger:

In der Umbauphase schon. Baulich zum Beispiel sind ein paar Dinge aufgekommen, die im Vorfeld nicht so zu erwarten waren, aber im Großen und Ganzen haben wir das gut gemeistert.

Flowcon Anne Seyfert:

Was war das zum Beispiel?

Sven Elsinger:

Es fing schon an mit dem Fundament. Das musste größer gemacht werden, für das was wir daraufstellen wollten. Solche Kleinigkeiten eben

Flowcon Anne Seyfert:

Der Bau und auch die Eröffnung sind ja in die Coronazeit gefallen. Gab es dabei irgendwelche Besonderheiten oder Probleme und wie sind sie damit umgegangen?

Sven Elsinger:

Dabei müssen zweierlei Dinge unterschieden werden. Die Physiotherapie war nicht so stark betroffen davon. Aber die neuen Bereiche, wie Mitgliedsbereiche, Trainingsbereiche und auch der Rehasport musste man doch erst hinten anstellen für den Start. Das war für uns auch sehr schwierig, denn man plant ja damit. Diese Bereiche haben sich jedoch seit der Öffnung gut entwickelt

Kursraum Elsingers Scheune Physio & Training

Flowcon Anne Seyfert:

Diese Ausfälle konnten sie in der Schließzeit überbrücken?

Sven Elsinger:

Der Start war nicht so gut. Seitdem konnten wir es jedoch relativ gut kompensieren.

Flowcon Anne Seyfert:

Wurden alle Bereiche von den Mitgliedern gut aufgenommen? Spielt und spielte das Thema Corona eine gewisse Rolle, wenn die Leute trainieren?

Sven Elsinger:

Wir haben unsere Regeln/ unsere Vorgaben, die teilweise eben auch vom Gesundheitsmarkt gemacht werden. Diese wurden hier umgesetzt und es hatte niemand ein Problem damit.

Flowcon Anne Seyfert:

Auch das Marketing musste an die Coronabedingungen angepasst werden. Sie hatten es vorhin bereits angesprochen – Sie machen gar nicht so viel Marketing?

Sven Elsinger:

Ja genau. Wir hatten letztes Jahr das 25-jährige Bestehen der alten Praxis. Das bedeutet, wir hatten bereits schon Patienten und einen Kundenstamm, den wir hier mit hergebracht haben. Daher musst wir da auch nicht groß aktiv werden und konnten aus dem bestehenden Kundenstamm Mitglieder für den Selbstzahlerbereich gewinnen. Es war also kein Start von 0, sondern wir hatten bereits eine Basis.

Physiotherapie Sven Elsinger

Flowcon Anne Seyfert:

Sie kennen sich ja auch mit dem Thema Spitzensport aus Therapeutensicht extrem gut aus und haben auch in diesem Bereich viel Erfahrungen. Was ist denn Ihr Bild aus dem Bereich Physiotherapie in diesem Kontext?

Sven Elsinger:

Wer sich den Leistungssport anschaut als Physiotherapeut braucht auch mehr Blick für das Ganze. Also nicht nur der Athlet oder seine Sportart, sondern das Gesamtbild. Und wenn man das miteinander verbindet, dann hat man da auch den größten Erfolg. Also nicht nur auf das begrenzte Knie-Problem schauen und wie man das schnellstmöglich in den Griff bekommt. Natürlich steht das im Vordergrund jedoch muss man alles andere miteinbeziehen.

Flowcon Anne Seyfert:

Was ist der Hauptunterschied zwischen der Arbeit, die sie jetzt machen und der Arbeit, die sie vorher als Physiotherapeut bei einem Fußballclub wie Bayer Leverkusen gemacht haben?

Sven Elsinger:

Gut, das ist ein ganz anderer Ablauf. Das ist ein ganz anderes Arbeiten. Verantwortung für 20/22 Spieler, die rund um die Uhr betreut werden und in einer solchen Einrichtung wie hier hat man einen Patient der ist 30 bis 40 Minuten behandelt wird. Das ist daher schonmal ein ganz anderes arbeiten. Auch die Abläufe sind ganz anders. Beim Fußball richtet sich alles nach dem Spiel- und Trainingsbetrieb.

Flowcon Anne Seyfert:

Und ist ihnen die Umstellung nach 13 Jahren schwergefallen?

Sven Elsinger:

Es fällt mir immer noch schwer. Diese Umstellung ist auch immer noch nicht ganz vollzogen und ich weiß noch nicht, ob mir diese Umstellung dann so gelingt, dass ich sagen kann ich bin hier 100% ausgelastet.

Flowcon Anne Syfert:

Sie sind im Fußball auch noch in beratender Funktion tätig. Was machen sie da genau?

Sven Elsinger:

Ich bin immer noch angestellt bei Bayer 04 Leverkusen und habe auch den Physiotherapiebereich, vor allem was den Bereich der Jugendmannschaften anbetrifft, so ein bisschen im Blick. Außerdem bin ich bei dem ein oder anderen Projekt noch mit beteiligt.

Physio Elsingers Scheune

Flowcon Anne Seyfert:

In ihrer Funktion als Physiotherapeut?

Sven Elsinger:

Ja, genau, in der Physiotherapie.

Flowcon Anne Seyfert:

Und wenn Sie jetzt sagen, dass sie nach der Zeit noch nicht ganz angekommen sind, ist das ein Ziel, dass Sie hier ankommen oder ist es das Ziel sich nochmal neu aufzustellen und zu schauen was es da noch gibt?

Sven Elsinger:

Der Hauptgrund für mich, um aufzuhören, war der zeitliche Faktor. Ich war eben immer viel unterwegs und habe kaum meine Familie gesehen. Es gab kein Wochenende und keine Feiertage und dahingehend bin ich jetzt schon froh, dass sich das wieder ändert. Was man da ein wenig von der Arbeit getrennt sehen muss. Das Arbeiten mit Sport und Leistungssportlern hat mir schon sehr, sehr viel Spaß gemacht und war auch mein Traumjob. Das hat sich dahingehend ein wenig verändert.

Flowcon Anne Seyfert:

In ihrer Karriere als Bundesliga Physiotherapeut war ja auch Präventionstherapie eines ihrer Steckenpferde oder Fachgebiete. Ist das auch jetzt in der Therapie von Relevanz?

Sven Elsinger:

Im Grunde genommen ist es egal, ob Leistungsportler oder normale Menschen – es ist ganz, ganz wichtig. Wenn mal was entstanden ist, ist es schwerer zu beheben, wie wenn man es im Vorfeld beiseiteschaffen kann. Und da gibt es, sei es Leistungssport oder ein normaler Mensch, keine großen Unterschiede.

Flowcon Anne Seyfert:

Und Sie arbeiten dann auch viel in der Prävention?

Sven Elsinger:

Also wir arbeiten hier gerade was den Trainingsbereich angeht schon ziemlich, das habe ich aus dem Leistungssport übernommen, stark mit Analyse und Diagnostik. Da versuchen wir schon präventiv zu arbeiten, damit der Patient gar nicht mehr in einer Beschwerdebereich hineinkommt.

Flowcon Anne Seyfert:

Sie haben es gerade angesprochen: das Thema Analyse und Testing. Da haben sie ja auch sehr viele Geräte da, beziehungsweise legen da einen starken Fokus drauf. Warum ist das so?

Sven Elsinger:

Durch das Testing und die Diagnostik können wir optimal einen Trainingsplan erstellen und können diesen optimal steuern. Durch das engmaschige regelmäßige Testen können sich weniger Probleme oder Beschwerden aus dem Training heraus entwickeln. Das war auch eben das Ziel, dass wir das so hier umsetzen.

Flowcon Anne Seyfert:

Wird dieser Bereich von den Kunden so angenommen, wie Sie sich das vorgestellt haben?

Sven Elsinger:

Es wird sogar mehr genutzt als wir uns das vorgestellt haben. Und durch die Erklärung, warum wir das tun, haben wir einen guten Zuspruch.

Flowcon Anne Seyfert:

Sie hatten mit weniger in diesem Bereich gerechnet?

Sven Elsinger:

Wir hatten das vorher noch nicht genau so gehabt, daher weiß man nie genau, wo man rauskommt. Wir haben uns das so erhofft und es geht definitiv in die richtige Richtung.

Flowcon Anne Syfert:

Dann bedanke ich mich für das Interview, Herr Elsinger, und wünsche Ihnen alles Gute.

Sven Elsinger:

Ich bedanke mich auch. 

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