Zusammenfassung „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2017“
Bericht Fitness: Die Gesundheits- und Fitnessbranche verzeichnet im Jahr 2016, wie auch schon in den vorigen Jahren, deutliche Zuwachsraten. 2016 weist der Gesamtmarkt in Deutschland insgesamt 8.648 Anlagen (+ 4,8 %) und 10,08 Mio Mitglieder (+ 6,6 %) auf. Dies entspricht einer Reaktionsquote von 12,3 %. Baden-Württemberg liegt mit einer Reaktionsquote von 13,5 % über dem Vorjahresniveau (13,0 %).
Das Fitnesstraining stellt damit im Vergleich zu anderen Sportarten (wie z. B. Fußball, Alpinismus, Turnen) die mitgliederstärkste Sportart in Deutschland dar. 18,7 % der 15- bis 65-jährigen sind in deutschen Fitnesseinrichtungen aktiv, wobei die Mitglieder mit 54,7 % überwiegend weiblich sind und ein deutlicher Rückgang des Altersdurchschnitts auf 39,9 Jahren (-3,7 %; vgl. 2015 41,5 Jahre) zu beobachten ist. Der aktuelle Nettoumsatz der Fitnessbranche beläuft sich dabei auf 5,05 Milliarden Euro. Eine 12-Monats-Mitgliedschaft stellt das Hauptangebot der Fitnessbetriebe dar, gefolgt von 24-Monats-Mitgliedschaften.
Ketten- und Mikroanlagen als Wachstumsmotor
Die Fitnesseinrichtungen werden in Einzel[1]-, Ketten[2]– und Mikroanlagen[3], welche durch eine Neudefinition aus den Special-Interest Studios entstanden sind, unterschieden. Grundsätzlich zeigen alle drei Formen einen Mitgliederzuwachs (+ 6,6 %), ein Anlagenwachstum (+ 4,8 %) und eine Umsatzsteigerung (+ 4,5 %) im Vergleich zum Vorjahr auf. Die Kettenbetriebe verzeichnen den größten Mitgliederzuwachs und die höchste Umsatzsteigerung im Jahr 2016, wobei die Einzelbetriebe den größten Teil des Gesamtumsatzes erwirtschaften und Mikrobetreiber die geringsten Fluktuationsraten mit 21,7 % aufweisen. Während Mikro- und Einzelbetriebe eher auf den Bereich Gesundheit setzen, stellen Kettenbetriebe (52,8 % der Betriebe) Training als Hauptmotiv ihrer Kunden dar und werben zunehmend junge Mitglieder an. Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag liegt bei 44,62 Euro, wobei die Kettenbetriebe die geringsten Mitgliederbeiträge (34,00 Euro) und Mikrobetriebe mit durchschnittlich 66,00 Euro die höchsten Beiträge verlangen.
Beschäftigungszahl im Fitnessbereich steigt wieder
2015 ist die Anzahl der MitarbeiterInnen in Fitnessanlagen aufgrund der Einführung des Mindestlohns im Vergleich zu 2014 gesunken. Dieser Rückgang konnte 2016, voraussichtlich durch die steigende Anlagenzahl, leicht kompensiert werden, sodass aktuell 209.002 MitarbeiterInnen beschäftigt werden. Annähernd ein Fünftel davon sind AkademikerInnen, wobei jedoch der größte Anteil noch von ausgebildeten Trainern und Trainerinnen gestellt wird. Innerhalb der Fitnessbranche zeigt sich eine große Bedeutung der Weiterbildung von MitarbeiterInnen. Zudem nimmt der Anteil an Studierenden weiter zu.
Aktuelle wirtschaftliche Situation und Prognose
Gegenwärtig schätzen mehr als 60% der Anlagen ihre wirtschaftliche Lage als gut ein. Jedoch nehmen Einzelbetriebe die Konkurrenzsituation in ihrem Marktgebiet überwiegend als hoch an. Die Investitionsbereitschaft der Fitnessanlagen ist im Vergleich zum Jahr 2015 weiterhin gestiegen (auf 80 % – 90 %). Dabei macht das geplante Investitionsvolumen über ein Viertel der Umsätze aus. Überwiegend soll in die Weiterbildung der MitarbeiterInnen, die Modernisierung der Anlagen, Geräte für Kraft-, Herz-Kreislauf- und Gruppentraining sowie die Zertifizierung nach DIN 33.961 und die Digitalisierung investiert werden.
Die befragten 1.853 Betriebe rechnen in den nächsten 12 Monaten mit einer weiteren Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation und einem weiteren Mitgliederzuwachs.
Quelle: DSSV (2017). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft
[1] 1 bis 4 Betriebsstätten mit Gesamtfläche von mehr als 200 qm
[2] Mindestens 5 Betriebsstätten mit mehr als 200 qm
[3] Gesamtfläche geringer als 200 qm