Kinder

Das Fitnessbarometer 2021 (https://www.kinderturnstiftung-bw.de/aktuelles/fitnessbarometer-2021/) der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Klaus Bös und dem Forscherteam um Dr. Claudia Niessner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat die Fitness der Kinder in der Corona-Pandemie erforscht und kommt zu ersten Ergebnissen, die tendenziell negativ ausfallen. Dabei wurden 23.864 Kinder im Alter von drei bis 10 Jahren und somit 3,4% der Kinder in Baden-Württemberg durch pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Sportfachkräfte getestet. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 2012 bis 2020.

Durch die Lockdowns in 2020 und 2021 sind gerade für Kinder Bewegungsmöglichkeiten in Alltag, wie der Schulweg und Bewegungspausen in den Schulen, aber auch der Vereinssport und der Schulsport weggefallen. Zwar konnten gerade im milden Frühjahr 2020 der Wegfall durch viel Bewegung draußen und digitale Sportangebote zu Hause aufgefangen werden – der durch Sportfachkräfte angeleitete und intensivere Sport war allerdings unmöglich.

Dies hat zur Folge, dass sich bereits in den Daten Ende 2020 ein Negativtrend in den Bereichen Ausdauer und Schnelligkeit zeigt. Da ging die Pandemie 9 Monate. Jetzt ist mehr als die doppelte Zeit vergangen und die Auswertung dieser Daten wird sehr spannend. Zwar sind jetzt wieder Vereins- und Schulsportangebote möglich, aber teilweise durch Abstandsregelungen, Hygienevorschriften und Testungen immer noch in seinen Möglichkeiten eingeschränkt.

In den Bereichen Kraft, Beweglichkeit und Koordination konnte noch keine negative Tendenz ausgemacht werden, was laut den Experten aber wohl nur eine Frage der Zeit ist, denn die Schließung der Turn- und Sportvereine bedeutet durchschnittlich 28,5 Minuten weniger organisierten Sport pro Tag. Und in der gleichen Zeit wurde die Dauer der Bildschirmmedien-Zeit um circa eine Stunde pro Tag gesteigert.

Damit hat sich der auch vor der Pandemie schon vorherrschende Bewegungsmangel der Kinder noch verstärkt. Gerade im zweiten Lockdown kam es durch kühles und nasses Wetter und Dunkelheit zu deutlich verringerten Alltagsaktivitäten. Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geben für Grundschulkinder von 6-11 Jahren eine tägliche Bewegungszeit von mindestens 90 Minuten. Davon können 60 Minuten durch Alltagsaktivitäten, wie z. B. dem Schulweg abgedeckt werden. Die restlichen 30 Minuten sollten allerdings durch eine höhere Intensität gekennzeichnet sein.

Die Studie erhebt nur die körperlichen Auswirkungen der Pandemie und der damit in Verbindung stehenden Lockdowns. Noch nicht abzusehen sind allerdings die sozialen, emotionalen und psychischen Auswirkungen auf die Kinder.

Auch Kinder- und Jugendärzte berichten bereits von deutlichen Auswirkungen, z. B. die Zunahme von Übergewicht, aber auch von psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen

Die Forscher machen deutlich und appellieren an die Politik, den Sport nicht als Ursache, sondern als Lösung anzuerkennen und demensprechend zu handeln.

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